Viele Menschen halten heutzutage eine selbstgenutzte ETW für einen guten Kompromiss zwischen einem Eigenheim und dem Wohnen zur Miete.
Dazu eine Geschichte: Mein Nachbar oben drüber hat, als wir mit dem Elektrogrill grillten, heruntergerufen. “Heh, Ihr Rauch zieht hier hoch!”
Ich habe mich vielmals entschuldigt und gesagt, er solle halt das Fenster zu machen.
Auch nach der Aktion entschuldigte ich mich ehrlich und versprach, nächstes Mal Bescheid zu geben, bevor ich grille. Dann könne er direkt das Fenster zumachen.
Gesagt getan.
Vorm nächsten Grillen: “Hallo Herr Nachbar, wir würden ganz kurz ein paar Sachen auf den Grill werfen”. Antwort “das können Sie nicht machen.” Meine Reaktion:
“Das ist ein Elektrogrill”.
Als sei das das Totschlagargument, weshalb er unrecht hatte.
Also wieder runter, kurz gegrillt und gegessen. Anschließend die Hausordnung gelesen. Grillen auf dem Balkon ist nur unter der Bedingung erlaubt, dass man einen Elektrogrill nutzt und es die Nachbarn nicht stört.
BAM.
Er hatte also recht.
Wenn er beim nächsten Grillen sagt: “Das können Sie nicht machen.” Dann darf ich das wohl auch nicht.
Hoffen wir mal auf sein Wohlwollen.
Die Vorteile von selbstgenutzten ETW’s liegen auf der Hand.
- Man schmeißt seinem Mieter kein Geld in den Rachen*
- Man erschafft sich Vermögen (das man an seine Kids vererben kann)
- Man ist flexibler als im Eigenheim
- Es ist oft sehr viel günstiger als ein Haus
- Man zahlt für große Sachen am Haus nicht allein
*das Argument ist für mich übrigens kein richtiges Argument
Jedoch vereinen selbstgenutzte ETW’s meiner Meinung nach viele Nachteile von Eigenheimen mit vielen Nachteilen von Mietwohnungen
- Du musst dich mit anderen Eigentümern absprechen, kannst nicht viel alleine entscheiden, selbst was Fenster / Balkon / etc. angeht
- Wirst bei Reparaturen innerhalb der Wohnung etc. zur Kasse gebeten
- Musst Renovierungen selbst bezahlen und wenn etwas kaputt geht
- Es kann Sonderumlagen geben, auf die du wenig Einfluss hast
- Du bist wenig flexibel (im Vergleich zum Mieter)
- Man hat direkte Nachbarn (wie bei der Mietwohnung)
- Man bezahlt einen Verwalter und kann diesen nichtmals alleine aussuchen
- Du hast in den meisten Fällen keinen Garten
- Wenn es im Haus sowohl Mieter als auch Eigentümer gibt, herrschen womöglich ähnliche Zustände in Allgemeinräumen wie bei reinen Mietshäusern (ist individuell)
Zusammenfassend kann man sagen: Eine ETW zum Selbstnutz ist nichts halbes und nichts ganzes. Es ist insgesamt ein fauler Kompromiss.
Natürlich kann es im Einzelfall dennoch Sinn machen, in eine Eigentumswohnung zu ziehen. So wie ich das übrigens auch gemacht habe *hust*.
Wie siehst du dieses Thema?