Du hast bestimmt schon von solchen Horrorimmobilien gehört.
Das Klo ist im Hausflur anstatt in der Wohnung. Und andere Scherze.
So kannst du dir mein Wuppertaler Wohnungspaket vorstellen.
Und ich habe es wieder getan.
Immobilien verkauft. Mein Mieter war schon weit über 80. Und ist in ein Heim gegangen. Also stand die von mir schon seinerzeit geplante Kernsanierung an.
Damals wusste ich nicht, dass ich nun einen kleinen Sohn haben würde. Ich hatte mir auch so ein Sanierungsprojekt einfacher vorgestellt. ETW5 war mein erster Immobilienverkauf. Bei dem Projekt habe ich schon am eigenen Leib erfahren, wie so etwas sein kann. Dort hatte ich die Elektroleitungen neu machen lassen und alles was daran hing.
An ETW5 habe ich damals ca. 7000 Euro verdient. An dem Wohnungspaket (ETW2+3) verdiene ich weniger als 4.000 Euro. Tatsächlich hatte ich bei letzterem weniger Aufwand als bei ETW5.
Für mich ist es verkraftbar, dass ich wenig Gewinn damit mache. Ursprünglich dachte ich sogar, dass ich in die Verlustzone rutsche. Denn ein Interessent sagte bei der Besichtigung, dass mir im Prinzip Niemand den von mir aufgerufenen Preis zahlen würde. Es müsse ja so viel dran gemacht werden.
Ich habe ein Paket mit einer Gesamtwohnfläche von 88 qm für 50.000 Euro angeboten. In schlechtem Zustand, in einer nicht allzu guten Lage. Aber der Interessent wollte die Wohnung fast geschenkt. Er bot mir die Hälfte an.
Zum Glück habe ich mich nicht beirren lassen. Kurz darauf traten zwei weitere Interessenten auf den Plan und ich hätte ggf. noch ein Wenig mehr rausschlagen können. Ich hatte einem Interessenten quasi zugesagt und an die Zusage hielt ich mich, auch wenn dann ein anderer da war.
Ich weine den Wohnungen nicht hinterher. Im Gegenteil: Ich bin froh, dass ich diese Verpflichtung los bin. Das hält mich trotzdem nicht davon ab, weiter nach interessanten Eigentumswohnungen zur Vermietung zu schauen. Ich würde mir nicht nochmals so eine Bruchbude anlachen, selbst wenn die Zahlen und die Rendite gut aussehen. Augen auf beim Immobilienkauf.